Kinder-Hörgeräte

Besonders wichtig ist, dass die Hörminderung bereits im Säuglingsalter bzw. Kleinkindalter erkannt und Maßnahmen gegen diese Hördefizite ergriffen werden. Hierfür gibt es beim Hals-, Nasen-, Ohrenarzt diverse Check-Listen, die das Überprüfen der Entwicklung des Hörvermögens in den ersten Lebensjahren ermöglichen.

Erste Anzeichen

Irgendetwas ist anders mit Ihrem Kind? Ist Ihr Kind schwerhörig oder entwickelt sich Ihr Kind einfach langsamer als andere Kinder? Erste Anzeichen für Hörverminderung bei Ihrem Kind können sein:

  • Verzögerte Sprachentwicklung
  • Keine Reaktion auf Ansprache und Zurufe
  • Ihr Kind wacht bei Lärm in der näheren Umgebung nicht auf
  • Unaufmerksamkeit
  • Ihr Kind gibt Antworten, die nicht zu den gestellten Fragen passen
  • Stellt Fernseher und Musik sehr laut
  • Erschrickt nicht bei schrillen oder sehr lauten Geräuschen


Sollte Ihr Kind eines oder mehrere dieser Merkmale aufweisen, sollten Sie so früh wie möglich einen speziellen Hörtest machen lassen, damit Ihr Kind, sofern es sich als nötig erweisen sollte, entsprechende Unterstützung erhält und sich bestmöglich entwickeln kann.

Wahl des Hörgerätes für Ihr Kind

Kinder mit Hörminderung sollten ihr Hörgerät regelmäßig tragen. So lassen sich negative soziale Folgen wie Schulschwierigkeiten und Vereinsamung vermeiden. Deshalb gibt es eine bunte Auswahl an Hörgeräten. Beim Aussehen des Hörgerätes sollten Sie Ihrem Kind möglichst freie Wahl lassen, denn das beste Hörgerät nützt nichts, wenn es nicht getragen wird.

Wir empfehlen für Kinder bis zum 14. Lebensjahr das Hinter-dem-Ohr-Hörgerät, denn das Ohr ihres Kindes wächst permanent. Bei diesem Hörgerät muss nur regelmäßig der Ohrstöpsel neu angepasst werden, während die Technik, die hinter dem Ohr sitzt, nicht angepasst werden muss, sofern sich nichts am Hördefizit Ihres Kindes ändert.
Außerdem empfehlen wir eine automatische Verstärkungsregelung für das Gerät, damit es keine Probleme gibt, wenn sich Ihr Kind in Gegenden mit vielen unterschiedlich lauten Geräuschen aufhält, wie z. B. auf dem Schulhof, auf dem Spielplatz oder im Kindergarten.

Es gibt noch einige andere Maßnahmen, die das Hörgerät für Ihr Kind zum einen einfacher tragbar machen und zum anderen dafür sorgen, dass es auch tatsächlich getragen wird:

  • Audioeingänge, um Geräte wie Fernseher, Radio etc. an das Hörgerät anschließen zu können
  • Farbige Gehäuse
  • Batteriefachsicherung (damit die Batterien nicht verschluckt werden können)
  • Spezialsicherungen für das Tragen beim Sport und beim Spielen

Zurzeit übernehmen die Krankenkassen die Kosten für das Hörgerät Ihres Kindes bis zum 18. Lebensjahr. Zu diesen Kosten zählt alles von der Diagnose über die Anpassung und Nachbetreuung bis hin zu Batterien und Reparaturen. Lediglich die Übernahme der Kosten für das eigentliche Hörgerät sollte im Vorfeld mit der Krankenkasse abgeklärt werden.

Wichtig: Falls Ihr Kind schon alt genug ist, bringen Sie ihm bei, wie es mit seinem Hörsystem am besten umgeht und wie es die Batterien zu wechseln hat, denn Eigenverantwortung sollte früh beginnen.